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(Aus der Festschrift zur 100 Jahr-Feier der Möninger Bergkirche (1884-1984)
Romanik – Die erste Möninger Kirche wurde von Bischof Gundekar II. (1057-1075) um das Jahr 1060 zu Ehren des hl. Willibald, des Gründerbischofs der Diözese Eichstätt geweiht. Der romanische Bogen im Altarraum ist Zeuge aus jener Zeit. Desgleichen sind einige Grundmauern im Turm- und Langhausbereich spätromanisch. Die Leitidee des romanischen Kirchbaus war das Gotteshaus als Gottesburg. Der Christ sollte sich im Hause Gottes wie in einer festen Burg geborgen und sicher fühlen. Deshalb auch die dicken und soliden Mauern.

Im übrigen war die Möninger Pfarrkirche bis zum Dreißigjährigen Krieg Wehrkirche. Sie war beschützt von einer hohen Kirchhofmauer und vier frühgotischen Wehrtürmen. Einer davon der sogenannte Heuturm, ist als Eingangsportal noch erhalten geblieben. Die anderen drei wurden im 17. Jahrhundert wegen Baufälligkeit abgebrochen.

Gotik – Die Gotik dagegen wollte den Blick des Menschen nach oben, zu Gott im Himmel lenken. Aus dieser Zeit stammt der 52m hohe Kirchturm, das Wahrzeichen von Möning, der wie ein mächtiger, nach oben sehr spitzer Zeigefinger empor zum Himmel weist. Er wurde, wie die Jahreszahl auf einem Eckstein an der Südseite ausweist, im Jahre 1491 aus Sandsteinquadern aufgeführt. Im Dreißigjährigen Krieg ist er zur Hälfte eingestürzt. Vermutlich wurde er nicht mehr ganz so erneuert, wie er ursprünglich einmal war. Aus der gotischen Zeit stammt auch das Spitzbogengewölbe im Altarraum sowie der Chorbogen. Die Rippen des wohl ursprünglich figurierten Gewölbes wurden in späterer Zeit leider abgeschlagen.

Glücklicherweise haben wenigstens noch drei gotische Statuen die Wirren der Reformation überstanden. Sie befinden sich an der Nordwand, vor der Empore: Der hl. Bischof Nikolaus mit Mitra, Buch und drei goldenen Kugeln; der Kirchenpatron St. Willibald mit Mitra, Buch und Bischofsstab, der hl. Apostel Jakobus mit Wanderstab und Buch. Alle drei Statuen dürften um 1500 gefertigt worden sein. Eine weitere gotische Darstellung auf der Nordseite ist der auferstandene Jesus mit dem ungläubigen Apostel Thomas, der seine Hand in die Seitenwunde des Herrn legt. Diese Statue ist allerdings nicht alt; sie wurde um 1958 vom Bildhauer Graf, Eichstätt, nachgeschnitzt. Das Original befindet sich in der Dorfkirche in Landerzhofen bei Greding.

Der Barockstil, dem im westlichen die Ausstattung der Kirche zuzuordnen ist, hatte wieder eine andere Leitidee. Während die Gotik aufwärtsstrebend empor zum Himmel weist, wollte man im Barock sozusagen den Himmel auf Erden holen, und zwar in den Kircheraum. Darum auch das viele Gold und silber, die feine Ornamentik, die leuchtenden Farben, die Lebensfreude und die Glückseligkeit, die sich in den pausbäckigen Putten spiegelt. Die Kirchenbesucher sollten sich im Gotteshaus gleichsam wie im Himmel fühlen. Barock sind in unserer Kirche die Altäre. Vor allem der Hochaltar ist ein künstlerisches Meisterwerk. Geschaffen hat ihn und wohl auch die beiden Seitenaltäre der aus Schrobenhausen stammende und später in Neumarkt ansässige Bildhauer Johann Ulrich Wiest im Jahre 1753. Sein Thema ist die Verherrlichung des Kirchenpatrons St. Willibald. Das wertvolle Altarbild schuf um dieselbe Zeit der Hofmaler Johann Chrysostomus Wink (1725-1795) aus Eichstätt.

Es zeigt den hl. Willibald und seine Schwester Walburga bei der Aufnahme in die Herrlichkeit des Himmels, angedeutet durch Maria mit dem Kind und den Engelsputten mit dem Glorienkranz. Die prachtvollen Statuen an den Säulen stellen die Eltern der hl. Geschwister dar: links König Richard, rechts die hl. Wuna. Die Engelsputten links und rechts vom Altarbild tragen die Bischofs-Insignien des hl. Willibald. Eine sehr gefällige und künstlerisch gute Arbeit aus der Barockzeit ist auch die Rosenkranzmadonna über dem gotischen Spitzbogen vor dem Altarraum.

Der Marienaltar: In der Mitte: Maria als Königin mit dem Kind. Links: Ihr Bräutigam, der hl. Josef. Rechts Jakobus, der Ältere.

Der Antoniusaltar:  In der Mitte: Der hl. Antonius mit dem Jesuskind. Rechts: Der hl. Johannes Nepomuk. Links: Der hl. Franz Xaver, der große Missionar.

Kostbar sind auch die Reliquien an den Seitenaltären gearbeitet. Sie enthalten Teilchen von Armknochen des hl. Franz Xaver. Um den Missionsgedanken zu fördern, wurde 1738 ihm zu Ehren die Bruderschaft gegründet.

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